Gerhard Ritter

deutscher Historiker; in Zusammenhang mit den Ereignissen des 20. Juli 1944 in Haft; Beteiligung am "Goerdeler-Kreis"; Hauptarbeitsgebiete: Reformation und Gegenreformation, Reichsgründungsgeschichte, Fragen zum Dritten Reich; Werke u. a.: "Europa und die deutsche Frage"

* 6. April 1888 Bad Sooden an der Werra

† 1. Juli 1967 Freiburg/Br.

Wirken

Gerhard Ritter wurde am 6. April 1888 in Bad Sooden an der Werra geboren. Er entstammt einer alten Pfarrerfamilie. Das Gymnasium besuchte er in Gütersloh in Westfalen. Seine Studien in München, Leipzig, Heidelberg und Berlin schloß er 1911 mit der Promotion zum Dr. phil. in Heidelberg ab. 1912 folgte das philologische Staatsexamen in Karlsruhe. Von 1912-1915 war er im höheren Schuldienst in Kassel und Magdeburg tätig.

Nach Kriegsdienst von 1915-1918 war er seit 1919 zuerst Beamter der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, dann seit 1921 Privatdozent für neuere Geschichte. 1924 wurde er als o. Professor nach Hamburg berufen und 1925 nach Freiburg, wo er bis 1956 (Emeritierung wegen seines Augenleidens) gelehrt hat, während der NS-Zeit unter Umständen, die seiner aufrechten Haltung entsprachen. Von 1944 bis April 1945 war R. in Haft im Zusammenhang mit den Ereignissen des 20. Juli und mußte in dieser Zeit auch ein Verfahren vor dem Volksgerichtshof in Berlin wegen ...